Äpfel
in aller Munde bei groß und klein
Malus domestica
Die wilden Vorfahren stammen aus dem Kaukasus und Kleinasien. Auf den Feldzügen brachten die Römer die Äpfel auch nach Deutschland. Vom Namen der römischen Göttin des Obstes Pomona leitet sich der Begriff Pomologie ab. Mitte des 18. Jahr-hunderts wurde der Anbau stark forciert und es erschienen zahlreiche pomologische Veröffentlichungen. Der Anbau fand zunehmendes Interesse und hält auch heute an. Ständig werden noch neue Sorten gezüchtet, die jedoch leider häufig die
positiven Eigenschaften alter Sorten verloren haben. Wir wollen sie daher erhalten.
Wissenswertes über Äpfel
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Die Gattung Apfel führt die lateinische Bezeichnung Malus und bedeutet übersetzt soviel wie Übel, Unheil, Schaden. Nach der christlichen Glaubenslehre bezieht sich das auf die Überlieferung, dass der Apfel zum Sündenfall verführte und so das Übel über die Menschheit kam. Durch viele natürliche Kreuzungen zwischen den ursprünglichen kleinen und meist sauren Wildarten entstanden dann Mutationen zu wertvollen Apfelsorten, die den botanischen Begriff Malus domestica bekamen. Entscheidende Impulse bekam die Apfelkultur im Mittelalter durch die Verordnung von KARL DEM GROSSEN wonach jedes Ehepaar verpflichtet war, 6 Obstbäume zu pflanzen. Im Verlauf der Geschichte sicherte der Obstanbau häufig in Notzeiten das Überleben und durch Vermarktung auch die Überwindung finanzieller Nöte. Nachdem durch Flurbereinigungsmaßnahmen die Landschaften ausgeräumt wurden, zeigt sich heute, dass Streuobstwiesen zunehmend eine bedeutende ökologische Rolle einnehmen. Sie sind nicht nur eine Bereicherung des Landschaftsbildes, sondern garantieren durch das Fortbestehen von alten Sorten sowohl kulturell als auch genetisch ein schützenswertes Potential für die Zukunft. Darüber hinaus bieten sie Lebensraum für viele bedrohte Tierarten. Das alles hat uns dazu bewogen, aktiv an den Zielsetzungen mit zu wirken. So haben wir seit der Hofübernahme und Sanierung begonnen, nach und nach eine Streuobstwiese durch Anpflanzung von alten und teilweise nicht mehr bekannten Baumarten zu begründen. Heute wachsen „auf der Edt“ etwa 40 verschiedene Apfelsorten. Durch die Auswahl der Sorten nach unterschiedlichen Reifezeiten erstreckt sich die Ernte von August bis in den November hinein. Die späten Apfelsorten lassen sich bei günstigen Lagerorten teilweise bis in den Frühsommer des Folgejahres genießen. Das heißt kühl, dunkel und nicht zu trocken, Bedingungen die leider in Kellern heutiger Häuser wegen der Heizungsanlagen meist nicht vorhanden sind. Der englische Ausspruch „an apple a day keeps the doctor away“ besagt, dass jeden Tag einen Apfel zu essen gesund ist. Tatsächlich beinhalten Äpfel – und zwar besonders die alten Sorten – neben Vitaminen B1, B2, B6, E, C Beta-Carotin mit Provitamin A noch 320 mg Mineralstoffe Kalium, Kalzium, Magnesium und Phosphor je 100 g und 13 g Kohlehydrate. Weiterhin haben Polyphenole positive Wirkung auf die Gesundheit, indem sie das Risiko für bestimmte Krebsarten senken, positiv auf das Immunsystem wirken und antioxidativ sind. Dieser Inhaltsstoff wurde bei Neusorten herausgezüchtet, weil er z.B. für das Braunwerden der Schnittfläche verantwortlich ist.
Boskoop
GR: 12-4 seit 1856 groß, berostet, leicht säuerlich saftig
Batullenapfel*
GR: 11-3 um 1841 Ungarn gelb, süß
Jakob Fischer*
GR 9-11, seit 1903, groß, farbenprächtig, Essapfel
Geheimrat Oldenburg
GR: 10-1 seit 1897, mittelgroß, schön gefärbt, Tafelfrucht
Danziger Kantapfel
GR: 10-1 um 1700 mittelgroß, süßweinig, glänzend rot
Wintergoldparmäne
GR: 10-1 um 1200, klein, gestreift, wohlschmeckend
Hausmütterchen
GR: 10-12, um 1800 USA, extrem groß, grün-gelb, süß
Weißer Klarapfel
GR: 7-8, um 1850, mittelgroß, hellgelb, säuerlich
Beutelsbacher Rambur
GR: 10-2, um 1900, sehr groß, rotbackig, saftig, aromatisch
Königlicher Kurzstiel
GR: 12-4, vor 1565, flach, rauschalig, rotgelb, fein gewürzt
Rheinischer Bohnapfel
GR: 1-7, um 1700, hochgebaut, guter Koch-u. Essapfel,
Roter von Simonfii (Zigeuner)
GR: 10-3, um 1800, klein, schwarzrot, süß rosenartig
Lavanthaler Bananenapfel
GR: 11-1, vor 1844, groß, goldgelb rotgestreift, aromatisch
Deggendorfer Frauenapfel } 3 seltene Sorten aus der Mettener Rosenapfel } Region, bisher noch ohne
Bernrieder Stingl } Beschreibung und Alter
Zitronenapfel
GR: 10-1, um 1800, leuchtend gelb, weinsäuerlich
Gelber Bellfleur
GR: 11-3, vor 1750 USA, groß, eiförmig, zitronengelb
Ontarioapfel
GR: 1-6, um 1820, groß, plattrund, grün bis bläulich, Zuccalmaglio
GR: 11-3, um 1878, köstlich gewürzt, saftig, welkt nicht
Weißer Winterkalvill
GR: 11-3, seit 1596, feinster Apfel der Welt, groß, gerippt
Roter Herbstkalvill
GR: 10-11, um 1565, mittelgroß, dunkelrot, saftig, gerippt
Purpurroter Cousinot
GR: 12-6, um 1600, klein, länglich, dunkelrot, gewürzt
Himbeerapfel
GR: 10-12, vor 1854, groß, dunkelpurpurrot, beerenartig
Kaiser Alexander
Um 1700 Ukraine, sehr groß, rotgeflammt
Jakob Lebel
GR: 10-1, um 1825, groß, saftig, mildweinig
Roter Eiserapfel
GR: 12-7, vor 1600, äußerst haltbar, dunkelrot
Berner Rosenapfel
GR: 10-12, um 1880, leuchtend rot, mild würzig
Grahams Jubiläumsapfel
GR: 10-1, um 1888, sehr groß, gelb, säuerlich
Kaiser Wilhelm
GR: 12-3, um 1864, groß, rot gestreift, schöner Apfel
Schweizer Orangenapfel
GR: 12-3, seit 1955, orangerot bis rosa, fein gewürzt
Nathusius Taubenapfel
GR: 11-3, um 1824, eiförmig, rotgestreift, mandelartig
Rheinischer Krummstiel
GR: 2-5, um 1700, zitronengelb, gerötet, leicht gewürzt
Rheinischer Winterrambur
GR: 12-4, um 1700, saftig, säuerlich, schwach aromatisch
Großer Boikenapfel
GR: 12-6, vor 1828 groß, gerippt, grasgrün, weinsäuerlich
Landsberger Renette
GR: 10-2, um 1840, gelb, zart mild säuerlich, aromatisch
Trierer Weinapfel
GR: 12-4, bläulichrot, sehr saftreich, Mostapfel
Freiherr von Berlepsch
GR: 1-3 um 1880, rot gestreift, aromatisch, vitaminreich
Gravensteiner
GR: 10-12, um 1669, groß, rotgestreift, fein aromatisch
GR bedeutet Genussreife (Pflückreife liegt früher)
*) Erfolg von zusätzlichen Veredlungen zur Zeit noch nicht absehbar:
Rheinische Schafnase
Rheinisches Seidenhemdchen
Saft aus eigenen Äpfeln in 5 l Boxen ist über ein Jahr haltbar und kann erworben werden.
Der Mix aus bis zu 10 verschiedenen Sorten macht den besonderen Genuss aus.
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